St.Petersburg März 2007
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Mein Reisebericht vom 08.03. bis 17.03.2007
Diesmal sind Matthias & ich nicht über Neujahr in St.Petersburg, sondern zur Abwechslung mal im März. Dadurch ist alles etwas ruhiger hier, dennoch schick! :-) Wie schon beim letzten St.Petersburg-Bericht ist wieder alles hübsch Druck-freundlich! ;-)
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Donnerstag, 08.03.2007  -  Anreise & Club 'Money-Honey'
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Der Anreisetag beginnt mit der üblichen Prozedur: 6:30 Uhr aufstehen, letzte Sachen einpacken & von einem Familienmitglied - in diesem Fall meiner Schwester - zum Flughafen kutschieren lassen. Unterwegs sacken wir noch Matthias ein, und bald darauf erreichen wir den Flughafen Schönefeld ... glaube der heißt noch so, ansonsten eben 'Flughafen Berlin Brandenburg International (BBI)'.
    Beim Einchecken gibt es Probleme mit meiner Reisetasche - das Teil ist 5kg zu schwer. Ich komme aber trotzdem durch, denn glücklicherweise liegt das Gewicht der Tasche von Matthias unter dem erlaubten Maximalgewicht von 20kg - Schwein gehabt! :-) Die Maschine startet halbwegs pünktlich und kommt somit auch beizeiten am nationalen Flughafen (Pulkovo I) von St.Petersburg an.
    Passkontrolle und Gepäckausgabe vollziehen sich ziemlich schnell. Als wir das Flughafengebäude verlassen wollen, reißt der Träger von Matthias seiner Tasche - ne, nich Matthias selber ... der Aufhänger! :-D Mit dem 39er Bus und der Metro nähern wir uns dem Zielort - Metrostation 'Gorkovskaja'. Unterwegs holen wir noch Geld und besorgen uns jeweils ne Metrokarte für 25 Fahrten.
    Dabei kommt es zu extremen Verständigungsproblemen mit der Schalter-Tussi. Ich sage: "2 Karten mit 25 Fahrten bitte!" - Sie fragt mich: "Fahren Sie alleine oder mit jemandem zusammen" - Ich schau sie leicht bedäppert an und sage: "Mmh, ich fahre mit nem Kumpel zusammen!". Daraufhin will sie mir eine Karte mit 25 Doppelfahrten verkaufen. Jetzt schnalle ich, was diese Frage sollte! :-D Letztendlich kommen wir jedoch zu unseren 2 Metrokarten - Uff! :-)
    An der Metrostation 'Gorkovskaja' angekommen investieren wir jeweils wertvolle 80 Rubel in - ebenfalls jeweils - eine Rose. Heute ist nämlich internationaler Frauentag - besonders hier in Russland! :-) Die gute Oma, bei der wir dieses Jahr mal wieder wohnen (wie letztmalig vor über zwei Jahren) freut sich und trinkt Tee mit uns. Dann richten wir uns kurz im Zimmer ein, bevor wir wieder aufbrechen - Richtung 'Money-Honey'.
    Den Weg legen wir zu Fuß zurück, und im Bistro wird noch schnell was gefuttert. Der Eintritt ins 'Money-Honey' kostet heute unverschämte 200 Rubel (fast 6Euro), das Bier Marke 'Botschkarov' 70 Rubel. Wir verbringen diese Nacht u.a. im Techno-Floor (eine Treppe hoch), wo wir versuchen, uns so richtig zum Affen zu machen. Das ist gar nicht so einfach, denn die Typen hier machen sich ständig zum Klops, und denen ist das kein bisschen peinlich - Normalität in russischen Clubs! :-)
    Gegen 4:00 Uhr haben wir genug und latschen nach Hause. Gegen 5:00 Uhr liegen wir flach - Spokoinoi Nozchi! ;-)
Freitag, 09.03.2007  -  Banja, Supermarkt & Club 'Marstall'
Irgendwann nach 12:00 Uhr kommen wir aus den Federn. Ein kleines Frühstück wird vertilgt, und dann geht es auch schon los Richtung Banja (in Oserki). Wir haben Tauwetter, und es regnet wie aus Kannen. Genialerweise habe ich meine "Schirm-Mütze" von Silvester dabei. So sehe ich zwar aus wie ein bunter Vogel, bleibe aber halbwegs trocken! :-)
    Na gut, das mit dem 'trocken bleiben' war geprahlt. Zumindest Schuhe und Strümpfe triefen vor Nässe, als wir endlich die Banja erreichen. Unterwegs an der Metro haben wir uns noch mit Dosenbier 'Baltika 3' eingedeckt. Nach dem ersten Schwitzgang :-) latschen wir zum anliegenden See und hüpfen ins Eisloch. Glücklicherweise ist der See - trotz Tauwetter - noch zugefroren.
    Nach den folgenden Schwitzphasen nehmen wir dann aber doch lieber wieder die Dusche. Dabei vergessen wir hin und wieder, dass wir uns NICHT im Berliner Fitness-Center namens 'Fitco' (Schleichwerbung!) befinden - man muss die Duschen natürlich anschließend immer selber zudrehen, sind ja keene Druckknöpfe dran! :-D Irgendwann haben wir genug, und werden zudem auch ziemlich hungrig.
    Wir latschen los Richtung Supermarkt 'Okei' an der Metrostation 'Oserki', und schlagen uns - fast schon aus Tradition :-) - bei KFC den Bauch voll. Gut gestärkt vollführen wir dann einen recht umfangreichen Einkauf - tja, die gute Oma wird wohl ihren Kühlschrank freiräumen müssen! :-) Es geht dann kurz nach Hause, um das ganze Zeug abzuladen und um einen Tee zu schlürfen.
    Nun wird wieder die Ausgeh-Hose :-) angezogen, und ab gehts ins Zentrum. Im Internetcafe trinken wir diesmal kein Bier - spart Kosten und Anstell-Zeit, zumal die Plärre hier eh nicht so doll schmeckt! :-p Dann latschen wir zum Club 'Konjuschenui dvor', welchen ich im folgenden Text stets mit 'Marstall' betiteln werde. - Warum? 1. weil das Teil uff English so heißt, und 2. um mir etwas Schreibarbeit zu sparen! ;-)
    Wie üblich zahlen wir keinen Eintritt, denn wir sind vor 22:00 Uhr dort. Laut Clubanzeiger in der 'St.Petersburg Times' müssten wir hier aber als Ausländer sowieso nix bezahlen. Wenn die Regel schon länger gilt, dann haben wir in der Vergangenheit manchmal Geld verschenkt - na ja, shit happens! :-) Die Nacht verläuft feucht-fröhlich und das 0,4l-Bier kostet 60 Rubel.
    Gegen 5:45 Uhr sind wir so ziemlich die letzten Kunden und verlassen die Lokalität. Gegen 6:30 Uhr fallen wir ins Bett - Gute Nacht!
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Samstag, 10.03.2007  -  Isaak-Kathedrale ohne Pendel & 'Havana Club'
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Wie ja nicht anders zu erwarten war, schlafen wir bis in den Nachmittag hinein aus - so bis 14:00 Uhr. Nach einem kleinen Frühstück inkl. Nudelsuppe wollen wir uns heute mal eine Sehenswürdigkeit antun - die Isaak-Kathedrale. Matthias will nämlich das Pendel dort wiedersehen, welches dort rumhing, als er ein kleiner Junge von 10 Jahren war. :-)
    Ich kann mich an kein Pendel dort erinnern, hab aber auch mal wieder Lust, was Historisches von innen zu sehen. Als wir ankommen, ärgern wir uns erst mal über den Eintrittspreis, welcher für Ausländer doppelt so hoch ist wie für Russen. Aber wo wir schon mal hier sind, bezahle ich zusätzlich gleich noch eine Foto-Erlaubnis. Na jut, einmal pro Urlaub kann man ja mal ehrlich sein, wenn auch ungern! :-)
    Drinnen finden wir jede Menge schick und bunt gestaltete Wände, Decken und Säulen, historisch wertvolle Ausstellungsstücke, und ein paar Souvenir-Shops - eben alles, was so ne prunkvolle Kathedrale halt braucht! :-) Ein Pendel finden wir jedoch nicht vor. Wie wir später erfahren, war dieses Bauwerk früher - also als der Matthias ein kleiner Junge war :-) - ein Forschungsinstitut, und das Pendel sollte die Erddrehung nachweisen.
    Nach der Konterrevolution von 1990 :-D wurde die Isaak-Kathedrale an die Kirche zurückgegeben, und diese muss das Pendel dann wohl abgehängt haben - schade eigentlich, damit hätte man doch wunderbar den Weihrauch im Raum verteilen können! :-) Egal, wir haben Hunger und kehren bei McDonald ein. Anschließend geht es noch ins Internatecafe und dann erst mal zurück nach Hause.
    Für den heutigen Abend steht der Club 'Red Lion' auf dem Plan. Als wir irgendwann gegen 22:00 Uhr dort eintreffen, finden wir leider nur eine verdammte Baustelle vor. So ein Baustellen-Wächter o.s.ä. erklärt uns, dass wir die nächsten 1-2 Jahre auch nicht mit einer Wiedereröffnung rechnen brauchen - schöne Scheiße! :-| Wir latschen zurück zur Metro und denken über Alternativen nach.
    Wir entschließen uns, zum 'Havana-Club' zu fahren. Unterwegs sacken wir noch ne Natascha ein - Kumpeline vom letzten Jahr! :-) Dort wird es recht lustig. Meine Ausdauer beim Tanzen kennt heute kaum Grenzen. Zwischenzeitlich werden wir von so nem indisch aussehenden Typen auf einen Wodka eingeladen. Erst wollen wir das Zeug hinterkippen, jedoch als der Typ seinen Wodka wieder zurück ins Glas spuckt, vergeht uns alles, und wir lassen das Zeug stehen.
    Gegen 6:00 Uhr morgens nehmen wir die erste Metro und landen noch vor 7:00 Uhr im Bett - Nacht!
Sonntag, 11.03.2007  -  Panzerkreuzer 'Aurora', Marina und 'Money Honey'
Da wir den Vormittag wieder zum ausschlafen brauchen, beginnt der Tag für uns erst gegen 14:30 Uhr. Unsere erste sinnvolle Aktion heute ist ein Besuch des Panzerkreuzers 'Aurora', der ja gleich um die Ecke vor Anker liegt. Da ich dieses Kriegsschiff inzwischen oft genug fotografiert habe, schaue ich mich nach anderen Motiven um.
    Ich finde eine 'Gasprom'-Werbung auf nem Dach, marschierende Wehrdienstleistende (oder wie die hier heißen) vor der Marine-Schule und ein Wahlplakat des Parteienverbundes "Edinaja Rossija" (Geeintes Russland). Dieser Verein unterstützt (Ras-)Putin :-) und wird die heutige in St.Petersburg stattfindende Wahl gewinnen. Tja, woher ich DAS nur weiß! :-D
    Als wir zurück kommen, treffen wir nicht nur die Oma an, sondern auch Marina (die Tochter des Hauses) und ihren Mann. Dies führt zu einem längeren Plausch bei Tee und Keksen. Matthias überreicht bei dieser Gelegenheit auch gleich sein Baby-Care-Paket (mit Pflegeprodukten von Bübchen) an Marina, die nun bestens ausgestattet ist, wenn ihr kleiner Schreihals in einigen Wochen zur Welt kommt. :-)
    Gegen Abend müssen wir dann aber wieder los Richtig Zentrum. Erst geht es kurz ins Internetcafe, und dann für 100 Rubel ins 'Money Honey'. Dort sitzen wir gerade mal beim ersten Bier, als uns die Russen vom Nachbartisch ranholen und zum Wodka-trinken einladen. Der eine Typ namens Ilja ist schon ziemlich blau und daher weniger sympathisch, der andere Typ namens Stefan ist da schon angenehmer, und seine Freundin names Tanja entschädigt für alles! :-)
    Da stört es auch nicht weiter, dass sich dieser Ilja zum Klops machen will, indem er mich zum Armdrücken herausfordert. Ich muss gähnen, als ich sehe, wie sich dieser Volldepp abmüt. Irgendwann wirds mir echt zu langweilig, ich lasse meinen Arm stehen, wende mich ab und unterhalte mich mit den anderen. Für Bier und Zigarette reicht mir eine Hand! :-)
    Irgenwann schlagen sie uns vor, mit zu ihnen nach Hause zu kommen, um dort weiter zu feiern - na klar doch, wird billiger!:-D Wir steigen zu fünft in einen Lada und ab gehts! Bei ihnen angekommen treffen wir einen Typen namens Tim, der sich als der Bruder von Stefan vorstellt. Ein sehr guter Ersatz für Ilja, der glücklicherweise schlafen geht.
    Es wird eine lustige Nacht bei Dosenbier. Die Leutchens kommen aus Archangelsk und auf der Klospülung steht geschrieben: "Besser als die Niagara"! :-) Angenehm ist auch, dass die Location nur etwa eine Metrostation von unserer Bude entfernt ist. Somit können wir irgendwann problemlos nach Hause latschen. Unterwegs haben Matthias und ich noch ein kleine Diskussion, welches der kürze Weg wäre! :-)
    Gegen 7:00 Uhr kommen wir endlich ins Bett - Uuah!
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Montag, 12.03.2007  -  Markt zu & 'Fireball' leer ... ein "erfolgreicher" Tag :-D
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Wir erwachen gegen 15:00 Uhr, bei strahlendem Sonnenschein. Matthias will noch mal zum Panzerkreuzer, um schicke Aufnahmen mit seiner Videocamera zu machen. Na jut, warum nicht ... auf dem Weg liegt wenigstens die Post, wo wir endlich Briefmarken kaufen können.
    Anschließend machen wir eine sinnlose Tour zum Markt 'Junona'. Auf einem Werbeplakat lachen uns zwei Gesichter an, mit der Aufschrift: "Wir erwarten Sie wieder! Jeden Tag außer montags!" Dummerweise ist heute Montag - super Timing! :-\ Wir machen uns also wieder auf den Heimweg. Unterwegs steigen wir noch am Nevski-Prospekt aus, um im 'Pivnoe-studentcheski-Club" Mittag zu essen ... naja, eigentlich haben wir längst Abend! :-).
    Es geht noch einmal schnell zurück nach Hause, bevor wir dann nach 'Kuptchina' (südlicher Randbezirk) fahren und zum Club 'Fireball' latschen. Diesmal haben wir uns dabei nicht mal verlaufen! :-) Im Club haben wir dann richtig viel Spaß - kleiner Scherz am Rande *hust* :-| Der Laden ist so gut wie leer, und das bleibt er auch die ganze Nacht hindurch. Wenigstens kommt zwischendurch mal ne Stripperin vorbei, die sich vor mir auf den Tisch stellt.
    Sie schaut mich provokativ an, ich schau ihr auf die Glocken und sage 'Choroscho!' (Gut!) - Sie sagt: "Choroschoooo?" (Guuuut?") - Ich verbessere mich und sage: "Otschen krasivo!" (Sehr schön!) - Sie lacht und verschwindet, der Strip ist fertig. Ja, soweit unsere äußerst tiefgehende Konversation ... meine einzige übrigens diese Nacht :-D ... Sorry Matthias, exklusive der mit Dir natürlich! ;-)
    Mit der ersten Metro lassen wir uns dann wieder gen Heimat befördern, sodass wir gegen 7:30 Uhr ins Bett kommen. Es war wirklich ein äußerst gelungener Tag *doppel-hust* - Nacht!
Dienstag, 13.03.2007  -  Noch mal Banja & Club 'Marstall' hoch
Der heutige Tag entspricht im Prinzip dem letzten Freitag. Zumindest stehen auch heute Banja und Club 'Marstall' auf dem Programm. Auf dem Weg zur Banja latschen wir noch bei Petrs Eltern vorbei, um etwas für Petr & seine Natascha abzugeben. Wir hätten zwar auch direkt zu Petr gehen können, aber 15 Etagen evtl. umsonst zu erklimmen ist nicht wirklich in unserem Interesse.
    Zum Verständnis: Der Fahrstuhl dort wurde noch nicht in Betrieb genommen, obwohl das Haus seit gut einem Jahr fertig ist. Nur die Stromversorgung ist noch nicht hundertprozentig gesichert, und so will man das Risiko des Fahrstuhlbetriebs nicht eingehen. Telefonisch kann ich Petr auch nicht erreichen - wegen einem Zahlendreher in der Nummer, wie sich später herausstellt! :-|
    Die Eltern von Petr sind leider nicht zu Hause, und so hängen wir die Tüte mit dem ganzen Zeug (Deutsches Bier, Brief von Bina an Natascha, etc.) an den Türknauf. Auch das war nicht so einfach, denn wir mussten zunächst irgendwie ins Treppenhaus kommen, was bei der misstrauischen Belegschaft dieses Plattenbaus nicht ganz einfach war. Nun gut, letztendlich haben wir es ja geschafft! :-)
    Der Weg von dort zur Banja wird auf Eisenbahnschienen zurückgelegt - nicht die schlechteste Variante bei diesem Matsch-Wetter. In der Banja ist es wieder schick schwitzig. In den See hüpfen wir diesmal nicht, denn die Brühe sieht heute irgendwie komisch aus. Stattdessen gehen wir ins hausinterne Schwimmbad. Lieber Chlor im als Benzin auf dem Wasser! :-D
    Anschließend geht es fix nach Hause, um die Klamotten zu wechseln. Das ist schnell erledigt, und wir machen uns erneut auf den Weg. Zunächst der übliche Ablauf: Internetcafe und Futtersuche - (p)fündich werden wir bei McDonald. Achso, zwischenzeitlich ruft Petr an und lädt uns zum Donnerstag Abend zu sich nach Hause ein. Jetzt gehts aber ab zum 'Marstall', wo uns heute eine erlebnisreiche Nacht erwartet. Der Laden ist zwar nicht besonders voll, aber die Stimmung (zumindest unsere) könnte nicht besser sein! :-)
    Irgendwie scheinen fast alle weiblichen Gäste hier Nutten zu sein ... was heißt 'scheinen', es sind welche. Als sie mehrmals vergeblich versuchen, uns zu 'Sex for money' zu überreden, kann man sich auch ganz normal mit ihnen unterhalten. Gegen 3:00 Uhr fragen wir beispielsweise, warum sie jetzt noch hier rumhocken - kommen doch eh keine neuen Gäste mehr! Sie meinen: Manchmal doch, kurz bevor der Laden zu macht, um nicht von so vielen gesehen zu werden. Die Antwort leuchtet mir ein.
    Es ist recht interessant zu erfahren, wo diese Damen mit ihren Kunden so hingehen und was sie verdienen. Als sie uns dann auch noch ne Zigarette ausgeben, kommt sogar echte Sympathie auf - rein menschlich natürlich! :-D Na ja, gegen 6:00 Uhr schließt der Laden, und wir gehen OHNE BEGLEITUNG nach Hause!!! Und das ich heute keine Fotos gemacht habe, ist reiner Zufall - Gute Nacht! ;-)
Mittwoch, 14.03.2007  -  Diesmal wirklich 'Junona' & Erkundung 'neuer' Clubs
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Wir erheben uns um die Mittagszeit, futtern ein paar Happen zum Frühstück und machen uns mal wieder auf zum Markt 'Junona' - heute jedoch mit mehr Erfolg als am Montag! :-) Die Auswahl im CD-Laden läßt diesmal echt zu wünschen übrig. Auch die Preise sind gestiegen - für ne 'MTV-Europe-Top-20'-CD zahle ich doch tatsächlich fast 3,-Euro - is doch blanker Wucher, ey! :-)
    Außerdem kaufe ich mir noch ne schicke, neue Sporttasche. Leider lässt die Verkäuferin nicht mit sich handeln, und so muss ich den vollen Preis von umgerechnet 10,-Euro bezahlen! :-p Auf dem Rückweg kehren wir noch in ein gemütliches Cafe namens 'ГРИН' (gespr. wie engl 'Green') ein, um Mittag zu essen. Vielleicht an dieser Stelle ein kleiner Exkurs ... 'Cafe' hat in Russland eine andere Bedeutung als in deutsche Landen. Hier gibt es auch ordentlich was zum Mittag, und nicht nur Kaffee und Kuchen!
    Nun machen wir uns erst mal auf den Heimweg, um unsere 'umfangreichen' Einkäufe abzuladen. An unserer Metrostation mach ich noch ein Foto von so ner Klo-Oma in ihrem Dixi-Klo! :-) Also genauer gesagt, es sind mehrere aneinander gereihte Toiletten nach Dixi-Vorbild, und ein solches Teil würde zum Kassierhäusschen umfunktioniert. Somit macht die Oma dort im Prinzip das, was auch ihre 'Kunden' in den anderen Häusschen tun - ihr Geschäft! :-D
    Inzwischen ist es fast Abend. Wir gehen noch schnell ins Internetcafe, bevor eine neue Club-Nacht beginnen kann! Die lieben Leut aus Archangelsk, welche wir Sonntag im 'Money Honey' getroffen haben, sagen die heutige Verabredung mit uns per SMS ab. Wir versuchen uns an die Wegbeschreibungen zu erinnern und die Clubs 'Mod' und 'Datscha' selbst zu finden - mit Erfolg!
    Das 'Mod' befindet sich hinter dem 'Marstall' links um die Ecke - ein verrauchter Studentenclub mit jeder Menge Zecken und Drogenkonsum auf dem Klo. Dort kommt dann auch noch die Natascha hin, mit der wir letzten Samstag im 'Havana'-Club waren. Lange halten wir es hier aber nicht aus, auch wenn die Live-Musik zwischenzeitlich echt gut ist. Den Club 'Datascha' finden wir auch, in der Straße rechts neben dem Kaufhaus 'Gostini dvor'.
    Hier werfen wir aber nur einen kurzen Blick hinein und ziehen weiter. Zwei Gorillas von Türstehern erfordern einige Überwindung, den Laden überhaupt zu betreten. Drinnen ist es dunkel, eng und irgendwie ganz komisch - also schnell wieder weg! :-) Letztendlich verbringen wir die Nacht wieder im 'Marstall' und landen - wie immer - irgendwann morgens im Bett. Jut Nacht und bis später! ;-)
Donnerstag, 15.03.2007  -  Zu Gast bei Freunden (Petr & Natascha) :-)
Keine Ahnung, wann wir heute aufstehen. Auf jeden Fall müssen wir 18:30 Uhr an der Metrostation 'Alexander Nevskovo I' sein, wo wir mit Petr verabredet sind. Der arbeitet nämlich in dieser Gegend, welche wir noch nicht so gut kennen, und daher auf einem unserer nächsten Trips hierher erkundet werden sollte! :-)
    Ja, eigentlich sind wir hier, damit uns Petr in seiner Rostlaube von Lada mitnehmen kann. Leider hatte er letzt Nacht die Scheinwerfer brennen lassen, sodass wir erst auf einen seiner Kollegen warten müssen, der ihm Starthilfe gibt. Letztendlich wird alles gut, der Wagen springt an und wir genießen die erste Autofahrt unseres Aufenthaltes hier. Bei Petr zu Hause angekommen, werden zunächst die 15 Etagen zu Fuß erklommen - der Lift geht nicht, wie ja bereits erwähnt! ;-)
    Natascha ist noch nicht zu Hause, und so setzt sich Petr in die Küche und beginnt, Kartoffeln zu schälen. Seine Wohnung hat seit letzten Sommer einige Fortschritte gemacht: Es gibt jetzt einen Wasserhahn im Bad, die Garderobe hat eine Tür und im Schlafzimmer ist schon etwa zur Hälfte Parkett verlegt. Die Wohnung sieht schick aus, wird aber sicher etwas klein, wenn die beiden Bewohner Nachwuchs produzieren! :-)
    Irgendwann trifft auch Natascha ein - clevererweise erst dann, als das Essen von Petr fast fertig vorbereitet ist! :-) Nun kann der gemütliche Teil des Abends beginnen - futtern, Wodka trinken und quatschen. Zwischendrin fragt mich Natascha, ob ich zu ihrer Hochzeit am 19.05. kommen möchte. Mmh, ich bedanke mich erstmal für die Einladung und verspreche, mich zu bemühen. (Die Sache ging letztendlich schief, wegen meines Fernstudiums!)
    Gegen 1:00 Uhr beenden wir den gemütlichen Abend, denn Petr & Natascha müssen ja morgen arbeiten. Sie bringen uns noch vor zur großen Strasse und besorgen uns ein Schwarztaxi. Wir finden gut Platz in einem alten VW Passat :-) und blechen 200Rubel (knapp 6,-Euro). Der Typ wollte erst 250, aber man kann ja handeln! :-) Schnell sind wir zu Hause und kommen ausnahmsweise mal schon gegen 2:00 Uhr ins Bett - Gute Nacht!
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Freitag, 16.03.2007  -  Letzte Einkäufe und Abschiedsnacht im 'Marstall'
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Gut ausgeschlafen stehen wir schon um 10:00 Uhr auf! :-) Am heutigen letzten Tag wollen wir noch einige Einkäufe erledigen. Zu diesem Zweck machen wir uns auf den Weg zum kleinen Markt nahe unserer Wohnstätte. Ein kleiner Umweg führt uns durch die Peter-Paul-Festung, wo wir noch jede Menge Fotos verschießen. Auf dem Markt finden wir nicht viel und so entschließen uns daher, noch einmal nach 'Oserki' zum Supermarkt 'Okei' zu fahren.
    Unsere Hauptsuche gilt einem bestimmten Musiktitel, in dem am Anfang gesagt wird: "Wladiwostok ... Moskva". Der Titel ist geil und würde vor allem gut zu unserem nächsten größeren Russland-Trip nach Wladiwostok passen. Aber nirgends gibt es das Teil zu kaufen. Immerhin erfahren wir, das es sich dabei um den Remix eines uralten Liedes von Yuriy Antonov handeln soll. Leider hilft uns das auch nicht weiter!
    Aber immerhin finden wir in dem Supermakt andere schicke Mitbringsel für zu Hause. Anschließend geht es nach Hause, um das ganze Zeug abzuladen. Hier halten wir uns nicht lange auf, fahren zum Internetcafe und schlendern noch etwas den Nevski-Prospekt entlang. Zwischenzeitlich machen wir uns noch einige mal in irgendwelchen Musikgeschäften zum Affen, indem wir den Verkäufern streng in die Augen schauen und sagen: "Wladiwostok ... Moskva"! :-)
    Dann geht es Richtung 'Marstall'. Kurz davor (bzw. links daneben) befindet sich ein kleines Cafe, welches wir noch heimsuchen, um einen Snack zu uns zu nehmen. Später im Club haben wir dann erst mal Zoff mit der Bedienung. Diese dumme Kuh in ihren weinroten Dirndl will uns einfach nicht unser Wechselgeld zurückbringen!:-|
    Ich erzähle die Story am besten mal ausführlich: Also, wir kommen in den Club und finden im unteren Teil keinen Platz. Wir gehen hoch und setzen uns dort an einen freien Tisch. Sofort ist ein Bedienung da, die uns wohl schon verfolgt haben muss, und wir bestellen zwei Bier. Nach einigen Sekunden setzen wir uns nochmal um, und zwar an einen Tisch, von dem aus wir einen besseren Blick nach unten auf die Tanzfläche haben.
    Plötzlich kommt eine andere Bedienung mit unseren Bieren nach oben, latscht zu dem von uns verlassenen Tisch und wundert sich. Wir winken sie rüber und bekommen unser Bier, welches insgesamt 120 Rubel kostet. Da ich es nicht passend habe, gebe ich ihr 150 Rubel und sage 130 - man ist ja großzügig!:-) Doch das Wechselgeld von 20 Rubeln lässt auf sich warten.
    Die Bedienung, welche uns das Bier gebracht hatte, ignoriert uns sogar, wenn wir sie heranwinken. Dann kommt die erste Bedienung vorbei, der wir sofort sagen, dass wir noch Geld von der anderen bekommen. Die meint nur, wir sollen uns selber an sie wenden! Sehr witzig, wo die uns doch völlig ignoriert. Inzwischen begreifen wir, dass die beiden Bedienungen sich den oberen Bereich teilen, und jeweils eine für die linke und rechte Seite zuständig ist.
    Somit ist die Bierbringtussi (Links-Tussi) jetzt wahrscheinlich sauer, dass sie an uns nix mehr verdient - daher wohl die Ignoranz. Die andere (Rechts-Tussi) hat dann wohl bloß die Bestellung aufgenommen, weil sie uns gefolgt ist und vorher nicht wissen konnte, wo wir uns hinsetzen. Anschließend muss sie der Links-Tussi bescheid gesagt haben, dass da zwei Typen in ihrem Bereich Bier trinken wollen. Soweit die Situation, welche Du - geneigter Leser - hoffentlich verstanden hast! Ansonsten: Nochmal lesen! :-D
    Jetzt tüfteln wir einen Plan aus, wie wir doch noch zu unseren 20 Rubeln kommen. Wir rechnen: 2 Bier kosten 120 Rubel, 20 Rubel werden uns noch geschuldet, also zahlen wir bei den nächsten zwei Bieren nur 100 Rubel. Skasano sdelano!:-) Wir bestellen bei unserer Rechts-Tussi 2 Bier und geben bei Lieferung 100 Rubel. Die guckt uns natürlich doof an, kapiert dann aber ziemlich schnell, was Phase ist! :-)
    Stinksauer rennt sie zu der Links-Tussi und verlangt die Herausgabe der fehlenden 20 Rubel. Wir sind hoch zufrieden und schlürfen genüßlich unser Bierchen! Schließlich haben wir letztendlich sogar 10 Rubel gespart, die wir unter normalen Umständen mit der zweiten Bierrunde als Trinkgeld gegeben hätten! :-)
    Im weiteren Verlauf des Abends lernen wir noch zwei Typen kennen, die sich zu uns an den Tisch setzen. Das Gespräch läuft ziemlich schleppend an, nach einer Weile jedocht ein Selbstläufer. Der eine Typ zeigt uns Bilder von Frau und Kind, und will uns einladen, bei ihm zu wohnen. Na immer langsam, erst mal kriegt er unsere Mailadresse, um uns den Titel von diesem Yuriy Antonov zu schicken! :-D
    Irgendwann wirds uns zuviel mit den Typen, und wir gehen runter zum Tanzen. Dort machen wir aber nicht mehr lange und gehen nach Hause. Gegen 6:00 Uhr liegen wir im Bett, d.h. wir haben 3 Stunden zum schlafen - Gute Nacht! :-D
Samstag, 17.03.2007  -  Abschiedstee mit Oma & Abreise
Die 3-stündige 'Nachtruhe' ist schnell vorbei, und ich schleppe mich gegen 9:00 Uhr Richtung Dusche. Bis 11:00 Uhr brauchen wir dann, um unsere Sachen zu packen und das Zimmer halbwegs ansehnlich zu hinterlassen. Nun setzen wir uns noch ne Stunden mit der Oma in die Küche, trinken Tee und labern ne Runde. Achso, die 180,-Euro für das Zimmer schieben wir jetzt auch rüber.
    Ich bin völlig fertig, als wir uns gegen 12:00 Uhr auf den Weg Richtung Flughafen machen - zum einen wegen dem wenigen Schlaf, zum anderen, weil mein Russisch heute morgen miserabel und somit die Abschiedsunterhaltung mit der Oma äußerst anstrengend war. Aber es war ja nett, und wir haben sogar noch ca. 30 Rubel Fahrgeld zugesteckt bekommen, weil wir absolut pleite waren! :-D
    Nun gut, die Fahrt mit Metro und Bus Nr.39 verläuft problemlos. Na ja fast - die letzten Meter zum Flughafengebäude müssen wir zu Fuß bewältigen, da jemand seine Jeep scheinbar nicht unter Kontrolle hatte. Die Karre sieht ziemlich 'fahruntüchtig' aus, der vordere Teil is mit ner Decke abgedeckt, und hinten wird gerade ein Schwerverletzter rausgezogen. Wir gaffen nicht lange und nehmen die Sicherheitskontrollen in Angriff.
    Dabei versuchen wir, den Sicherheitsbeamten nicht unbedingt direkt in die Arme zu laufen, denn natürlich haben wir uns auch diesmal wieder die Registrazia geschenkt! :-) Alles geht gut, und im Germanwings-Flieger ergattern wir die besten Plätze. Unser Glück war, das wir die Letzten im ersten Zubringerbus und somit als erste im Flieger sind - ach ja, wir sind einfach vom Glück gesegnet! :-D
    Auch der Zoll in Berlin lässt uns problemlos passieren. Mein Papi ist auch schon zur Stelle und bringt uns nach Hause. Wir freuen uns aufs Bett - man muss sich ja erst mal vom Urlaub erholen. So, Reisebericht fertig - Tschüß! ;-)
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Nachtrag:
Inzwischen habe ich diesen Titel 'Wladiwostok ... Moskva' im Internet gefunden:
Yuriy Antonov - Letjaschej Pochodkoi (DJ Smash Remix)
zu deutsch: "Von der fliegenden Gangart" o.s.ä.

Soviel wieder aus Russland ... Пока ... Euer ANDI !!! :-)
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